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Mensch gegen Maschine: Wie KI Projektarbeit verändert – Ein Experiment im Master International Management

Ein Experiment im Rahmen eines studentisches Consultingprojektes in Kooperation mit Continental Regensburg zeigte eindrucksvoll, dass KI ein wertvolles Werkzeug in der Strategieentwicklung sein kann – aber kein Ersatz für menschliche Kreativität, Empathie und Zielgruppenorientierung ist.

Im Rahmen des Masterstudiengangs International Business Management an der OTH Regensburg fand ein innovatives Experiment zur Rolle künstlicher Intelligenz (KI) in der strategischen Projektarbeit statt. In Kooperation mit Continental Regensburg wurde untersucht, wie sich der Einsatz von KI-Tools wie ChatGPT auf die Entwicklung von Kommunikationsstrategien auswirkt.

Das Experiment: Zwei Cases, vier Teams, ein Ziel

In einem praxisnahen Setting arbeiteten vier Studierendengruppen an zwei realen Aufgabenstellungen:

· Case 1: Ansprache von Schüler:innen für duale Studiengänge und Ausbildungsplätze

· Case 2: Ansprache von Studierenden für den Direkteinstieg

Jeweils eine Gruppe pro Case durfte KI aktiv einsetzen, die andere arbeitete bewusst ohne AI Unterstützung. Die Ergebnisse wurden im Plenum präsentiert und von einer studentischen Jury anhand eines strukturierten Kriterienkatalogs bewertet.

Ergebnisse: KI punktet bei Struktur, Menschen bei Kreativität

Die Auswertung brachte spannende Erkenntnisse:

· Struktur & Klarheit: Die KI-gestützten Gruppen überzeugten durch eine besonders klare Gliederung und logische Argumentation. Vor allem in der Kategorie „Structure & Coherence“ erzielte die KI-Gruppe – wenig überraschend – Bestnoten.

· Kreativität & Originalität: Hier hatten die „Human-Only“-Teams klar die Nase vorn. Ihre Konzepte wurden als mutiger, individueller und stärker auf die Zielgruppe zugeschnitten bewertet. Die KI-Lösungen wirkten hingegen oft generisch und wenig überraschend.

· Zielgruppenorientierung & Umsetzbarkeit: Auch in diesen Kategorien schnitten die menschlichen Teams besser ab. Ihre Strategien zeigten mehr Empathie und ein tieferes Verständnis für die Bedürfnisse der Zielgruppen.

Wissenschaftlicher Kontext: KI als Werkzeug, nicht als Ersatz - noch

Das Experiment ist Teil der Bachelorarbeit von Maximilian Ferenz mit dem Titel: „The Use of Artificial Intelligence in the Strategic Management Process – A Critical Analysis of Tools, Opportunities, Risks and Limitations.“

Ziel der Arbeit ist es, die Potenziale und Grenzen von KI im strategischen Management zu analysieren. Die bisherigen Ergebnisse zeigen: KI kann Prozesse effizienter und strukturierter machen – doch wenn es um kreative, empathische und nutzerzentrierte Lösungen geht, bleibt der Mensch (noch) überlegen.

Ein Blick in die Praxis: Präsentation bei Continental

Zum Abschluss präsentierten die Studierenden ihre Ergebnisse direkt am Standort von Continental in Regensburg. Die Diskussionen mit Unternehmensvertreter:innen über

Umsetzbarkeit und Zielgruppenansprache waren intensiv und aufschlussreich. Eine Werksführung rundete das Projekt ab und bot den Studierenden einen spannenden Einblick in die industrielle Praxis.

eine Gruppe von Studierenden steht vor einer orangen Wand mit dem Continental Logo
Bild: Frau Ungerer, Continental